Corona: Stimmen unserer Partner

Die Situation der
Produzent*innen

Von der Corona-Pandemie sind alle weltweit betroffen – soziale Ungleichheit und ungerechte Welthandelsstrukturen bilden sich dadurch verschärft ab. Gerade jetzt ist die Stabilität des Fairen Handels wichtig für die Produzent*innen – daher freuen wir uns, wenn Sie auch in der aktuellen Situation den Fairen Handel, die Weltläden und damit auch unsere Partner unterstützen. Lesen Sie hier mehr: Corona und Fair Trade – was wir jetzt gemeinsam tun können

Wir haben Stimmen aus asiatischen Ländern, sowie aus Lateinamerika und Afrika zusammengestellt.

Hier, auf dieser Seite, erfahren Sie, welche Maßnahmen unsere Handelspartner - vorwiegend in Asien - ergreifen, um die Krise zu meistern. (Stand Ende März 2020) Lesen Sie unten außerdem, warum partnerschaftliches Handeln gerade jetzt so wichtig ist.

Einen Überblick über die Situation in Lateinamerika sowie Stimmen unserer Kaffeepartner in Lateinamerika und Afrika finden Sie hier.

Wer unsere Handelspartner im globalen Süden zusätzlich zum Fairen Handel mit einer Spende unterstützen möchte, findet alle Infos hier.

Handwerkspartner

Lebensmittelpartner

Partnerschaftlich handeln – auch und gerade jetzt!

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Auswirkungen je nach Partner und Land sehr unterschiedlich sind. Auch was die Verfügbarkeit von Rohwaren wie Kaffee oder Kakao angeht, sind wir in engem Austausch – denn durch das regelmäßige Bestellen von fair produzierter Rohware können wir gemeinsam Absatz und Einkommen der Partnerorganisationen aufrecht erhalten. Auch wenn es in Einzelfällen zu Ausfällen kommt, gehen wir im Moment davon aus, dass Sie Ihren Lieblingskaffee oder Ihre Lieblingsschokolade weiterhin bei uns finden werden.

Unsere Prinzipien des partnerschaftlichen Handels gelten natürlich auch und gerade jetzt:

  • Es wird von unserer Seite keine einseitigen Stornos von Aufträgen geben. Änderungen im Lieferplan können nur einvernehmlich stattfinden. Sollte dies im Ausnahmefall notwendig werden, erstatten wir dem Partner bereits angefallene Kosten.
     
  • Bei Lieferverzögerungen und -ausfällen gibt es natürlich keine Vertragsstrafen.
     
  • Unsere Lieferungen werden weiterhin vorfinanziert, bei verspäteter Lieferung wird der Zeitraum der Vorfinanzierung verlängert.
     
  • Die GEPA gewährt für Bedarf im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie dem Handelspartner eine zinslose Vorauszahlung bis zu 10.000 USD. Insgesamt stellt die GEPA für diesen Zweck ein Vorfinanzierungsvolumen von 100.000 EUR zur Verfügung.
     
  • Unseren Handelspartnerfonds haben wir für 2020 umgewidmet und setzen ihn gezielt für die Corona-Initaitven unserer Partner ein. Dafür stellen wir 11.000 Euro zur Verfügung.
     
  • Wir informieren Sie, wie hier auf dieser Seite, ausführlich über die Situation unserer Handelspartner, um deutlich zu machen, dass der Faire Handel gerade jetzt die Unterstützung der Öffentlichkeit braucht.
     
  • Gemeinsam mit unserem Gesellschafter MISEREOR haben wir eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um den Partnerorganisationen unter die Arme zu greifen, die von der Corona-Krise am härtesten getroffen sind. Für jeden gespendeten Euro wird die GEPA einen Euro dazugeben!
     
  • Zusammen mit dem Forum Fairer Handel haben wir erfolgreich daran gearbeitet, über das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ/GIZ) Hilfsgelder für die Produzenten-Organisationen im Fairen Handel zu erhalten.

Stimmen unserer Handwerkspartner

CRC (Craft Resource Center, Kolkata, Indien)

Wir danken euch für eure kontinuierliche Solidarität.Indro Dasgupta

Von der Handwerksorganisation CRC  bezieht die GEPA vor allem Schals. Trotz Zyklon Amphan, Telefon- und Internet-Ausfall hat CRC wieder den Betrieb in Kolkata (West-Bengalen) aufgenommen. Allerdings darf zurzeit nur 30 Prozent der Belegschaft zur selben Zeit im Gebäude sein. Sie arbeiten daher in Schichten.

Durch den Zyklon Amphan entstand bei einigen Produzentengruppen, die auf Kantha-Stickerei und Handweberei spezialisiert sind, vermutlich Sachschaden. Aber ansonsten geht es ihnen – wie allen andeen Handwerkergruppen von CRC  - glücklicherweise gut. Das Verwaltungsgebäude in Kolkata wurde nur wenig beschädigt. 

Hier eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation von Indro Dasgupta, Exportmanager von CRC:

„Die Ausgangssperre wurde in Indien bis zum 18. Mai (inzwischen 31. Mai) verlängert. Wie es danach weitergehen wird, wissen wir derzeit noch nicht, nur dass es neue Regeln geben wird. In den so genannten „Grünen Zonen“ des Landes ist einiges schon wieder erlaubt, aber nichts in den „Roten Zonen“. Unser Büro und die meisten Handwerkerinnen und Handwerker befinden sich unglücklicherweise in der „Roten Zone“.

Falls wir wieder öffnen dürfen, ist eine Menge staatlicher Auflagen bezüglich der Menschen, Hygiene, Sicherheit und vieles mehr zu beachten. Wir versuchen, alle diese Regeln und Auflagen zu verstehen. Wir werden vermutlich eine Zeit lang nicht zu 100 Prozent produzieren können. (…). Eines der wenigen hellen Lichter, die wir im Moment sehen, ist eure kontinuierliche Solidarität und Unterstützung in dieser schweren Krise. Wir danken euch dafür“, so Indro Dasgupta, Geschäftsführer von CRC.

Für den Fall, dass CRC öffnen dürften, hat der Geschäftsführer folgende Idee: „Wenn unser Büro wieder an sechs Tagen pro Woche geöffnet werden kann, werden wir die Belegschaft in zwei Gruppen aufteilen und wir werden abwechselnd dort arbeiten. So können wir den entsprechenden Abstand wahren und die Regeln einhalten. Auch in den Werkstätten der Handwerkerinnen und Handwerker wird dann aus diesem Grund mit geringerer Kapazität gearbeitet.“

Was Indro Dasgupta wirklich große Sorgen bereitet, ist, dass die öffentlichen Verkehrsmittel noch nicht wieder in Betrieb sind. Und sie sind darauf angewiesen, sowohl für die Handwerkerinnen und Handwerker als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die pendeln. (15.05.2020)

Letzte Info vom 8.5.2020:

„Die Indische Regierung hat die strikte Ausgangssperre für die gesamte Bevölkerung bis zum 3. Mai verlängert (inzwischen weiter verlängert bis 18. Mai). Ab dem 20. April können jedoch Betriebe in einigen Wirtschaftssektoren wieder die Arbeit aufnehmen, aber es ist eher zweifelhaft, ob auch wir dazu gehören werden. Bei uns hat sich seit der letzten Mail nicht sehr viel verändert. Wir haben allerdings von unserer Bank einen Kredit erhalten, mit dem wir Rechnungen bezahlen können. Wir können den Handwerksgruppen Bargeld für dringend notwendige Einkäufe zukommen lassen. Diejenigen Gruppen, denen es wirtschaftlich verhältnismäßig schlecht geht, werden dabei bevorzugt. Einige wenige Werkstätten mit einer geringen Anzahl an Handwerkern sind derzeit noch in der Lage zu arbeiten, aber alles geht sehr langsam voran. Drückt uns die Daumen, dass wir am 3. Mai den Betrieb wieder aufnehmen können!“ 
Aus der vorherigen Mail noch die wichtigsten Punkte:

Bei uns sind die meisten Werkstätten geschlossen. Einige Handwerker in unserer Werkstatt in Kolkata (Schneiderei) kommen aus einem anderen Staat und wurden hier untergebracht. Sie arbeiten weiterhin mit angemessenen Sicherheitsvorkehrungen. Wir verteilen genügend Barvorschüsse an die Handwerker, damit sie lebensnotwendige Lebensmittel kaufen können. Wir sprechen jeden zweiten Tag mit den Handwerkern und den Teamleitern, um sie zu überprüfen und über neue Entwürfe zu sprechen.

Wir vom CRC-Team sitzen alle zu Hause fest, stehen aber über WhatsApp in engem Kontakt. Das Produktdesign-Team arbeitet hart und diskutiert über Zoom (Video-Konferenz). Wir arbeiten mit Hochdruck an den Entwürfen für die Herbst-/Winter-Kollektion. Die Märzgehälter wurden letzte Woche bereits ausgezahlt (bei uns werden die Gehälter immer zum Ende des Monats gezahlt).“

TARA Projects (Indien)

Die Regierung unterstützt uns nicht.Moon Sharma

Bereits seit 1984 arbeiten wir mit TARA Projects in Indien zusammen und beziehen von der Handwerksorganisation zum Beispiel handgemachte Wohnaccessoires. Moon Sharma, Leiterin von TARA Projects berichtet über die aktuelle Situation:

„In Indien befinden wir uns mitten in der 2. Phase der Ausgangssperre, die noch bis zum 18. Mai (verlängert bis 31. Mai) dauern wird. Nur in wenigen Bereichen wie der Landwirtschaft und der Fischerei darf wieder gearbeitet werden. Wenige Läden für Grundnahrungsmittel haben in einigen Bundesstaten wieder geöffnet. Dies ist aufgrund des großen Drucks auf die Regierung erfolgt, die Menschen wieder arbeiten zu lassen, da die Arbeitslosigkeit enorm zugenommen hat und es keine sozialen Sicherungssysteme gibt, um zu überleben. In Indien haben Millionen von Menschen ihre Arbeit verloren – wie in anderen Ländern auch. Am meisten davon betroffen sind natürlich die Tagelöhner und die Fabrikarbeiter, einschließlich der Weber und anderer Handwerker. Es ist herzzerreißend, wenn wir Nachrichten von unseren Partnern in den USA erhalten, die uns mitteilen, wie stark ihre Verkäufe zurückgehen. Läden wurden geschlossen. Und das hat direkte Auswirkungen auf uns. Aber wir müssen optimistisch bleiben.

Seit mehr als sechs Wochen hat TARA Projects nun geschlossen. Alles kam zum Stillstand. Die Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und die Handwerkerinnen und Handwerker sind gezwungen, zu Hause zu sein. Da die Schmuckherstellung und die Fertigung von anderen Handwerksartikel sehr arbeitsteilig sind und der Transport von Bundesstaat zu Bundesstaat nicht möglich ist, können sie nicht arbeiten. Vermutlich wird der Transport auch noch nach dem Ende der Ausgangssperre nicht möglich sein. Das wird schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen für uns haben. Da die Regierung die Industrie und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht unterstützt, müssen wir andere Wege finden, wie wir das überstehen. Viele Werkstätten haben bereits geschlossen und viele andere sind kurz davor. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir versuchen unsere Rechnungen zu zahlen und den Handwerkern einen kleinen Vorschuss zu gewähren. Aber was wird in den nächsten Wochen und Monaten passieren? Das beunruhigt uns sehr. Das Gute ist, dass wir wenigstens im regelmäßigen Austausch mit unseren Produzentengruppen sind. Mit WhatsApp und per Telefon versuchen wir, für einander da zu sein."

Crowdfunding bei TARA Projects

„Eine kleine Partnerorganisation in den USA brachte uns auf die Idee, über Crowdfunding etwas Geld für unsere Handwerkerinnen und Handwerker zu sammeln. Wir bitten nun alle unsere Freunde und Unterstützer im Fairen Handel um ihre Solidarität“, so Moon Sharma weiter und „vielen Dank, egal wie hoch der Betrag ist und herzliche Grüße!“

Wenn Sie TARA Projects direkt unterstützen möchten, können Sie das gerne tun:
Zum Crowdfunding für TARA Projects

Wer mehr über TARA Projects erfahren möchte, findet hier unsere
Handelspartner-Darstellung.


Wax Industri (Indonesien)

Wir arbeiten weiter, aber mit besonderer Vorsicht.Ong Wen Ping

Auch an unserem indonesischen Kerzenlieferanten Wax Industri geht die Krise nicht spurlos vorbei. Geschäftsführer Ong Wen Ping:

„Heute Morgen hat der Gouverneur der Provinz Ostjava eine Teilabsperrung in unserer Provinz angeordnet. Alle Schulen und öffentlichen Einrichtungen sind geschlossen. Regierungsbüros arbeiten von zu Hause aus.

Wir arbeiten wie üblich weiter, aber mit besonderer Vorsicht. Zum Glück gibt es in unserer Fabrik bereits seit vielen Jahren Vorschriften, nach denen unsere Arbeiterinnen und Arbeiter jedes Mal einen Mundschutz tragen und sich die Hand mit Seife waschen müssen.“

Sang Arun (Thailand)

Die Lage in Lampang ist noch in Ordnung. Wir ermutigen dazu, auf Abstand zu gehen.Anong Kopanichkul

Bei dem Familienbetrieb Sang Arun (Thailand) sieht man die Lage deutlich entspannter. Anong Kopanichkul, Leiterin der Keramikwerkstatt:

„Die Lage in Lampang ist noch in Ordnung. Niemand in unserer Stadt wurde infiziert. Die Fabrik ist noch immer in Betrieb. Alle arbeiten. Nur die Kneipen, Salons und Fitnessstudios sind geschlossen.

Wir haben eine Richtlinie in unserer Fabrik. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, die Masken zu tragen, auf Abstand zu anderen Menschen zu gehen und nirgendwo anders hinzugehen, wenn es nicht notwendig ist. Wir stellen unseren Mitarbeitern das Alkohol-Desinfektionsgel zur Verfügung, das sie verwenden können.“

Lesvos Solidarity (Griechenland)

Mehr als durch das Virus sind wir von Faschismus und Rassismus bedroht.Efi Latsoudi

Geflüchtete Menschen erhalten von der Nicht-Regierungsorganisation „Lesvos Solidarity“ seit 2012 Unterkunft und Unterstützung. Dazu gehört auch eine Nähwerkstatt. Das Besondere: Geflüchtete Menschen arbeiten hier mit Einheimischen von der Insel zusammen. Für dieses Frühjahr haben wir zum ersten Mal Taschen aus der Nähwerkstatt bestellt. Die „Safe Passage Bags“ sind u. a. aus Rettungswesten genäht und machen auf die prekäre Situation vor Ort aufmerksam. Die Corona-Krise hat die Misere der Geflüchteten, die ohnehin auf der Insel in menschenunwürdigen Bedingungen leben, noch weiter verstärkt.

Efi Latsoudi, Leiterin des Projekts:

„Seltsame Zeiten. Moria ist völlig schutzlos. Es werden keine Maßnahmen für die Flüchtlinge getroffen, nur dass sie das Lager nicht mehr verlassen können (jeweils nur ein Familienmitglied). Mit 22.000 Flüchtlingen und dem völligen Fehlen von Maßnahmen befürchten wir das Schlimmste. Das Krankenhaus- und Medizinsystem der Insel ist nicht wirklich auf den Umgang mit dem Virus vorbereitet."

Drohungen auf Facebook - Angriffe auf Geflüchtete und Engagierte

„Nach den schweren Angriffen von Februar und März gegen die solidarischen Menschen auf der Insel und die Flüchtlinge und nach der Aussetzung des Asylrechts für Neuankömmlinge befinden wir uns in einer großen nicht nur humanitären, sondern auch politischen Krise und sind viel mehr als durch das Virus von Faschismus und Rassismus bedroht.

Viele Menschen (Geflüchtete, Einheimische, Mitarbeiter*innen der NGOs und Freiwillige) wurden attackiert und verletzt, viele Autos wurden zerstört. Ich selbst wurde auf Facebook bedroht und zwei Tage später angegriffen. Aber ich bin sehr stolz, dass ich das bei der Polizei angezeigt habe. Zwei Täter vieler Angriffe standen vor Gericht – zwei Tage später. Die Strafrichterin war eine wirklich mutige Frau und verurteilte sie zu drei Monaten Gefängnis, ausgesetzt für drei Jahre. Dies war das erste Urteil für die Gräueltaten und Gewalt auf Lesbos. Viele Leute haben mich kontaktiert und erzählten mir, dass sie hoffnungsvoll sind durch die Reaktion der Justiz."

Ein Ziel: Minderjährige aus Moria herausholen

„Es war Hoffnung in der Dunkelheit – aber ich bin sehr besorgt. Jetzt haben wir Corona und das Camp Moria ist ungeschützt und nun schließen sie die Leute darin ein. Wir haben für PIKPA (das von Lesvos Solidarity gegründete Camp, Anm. der Redaktion) einen Notfallplan, um Maßnahmen gegen Corona zu ergreifen.
Als Lesol setzen wir die Operation in den Bereichen fort, in denen wir es können, und wir arbeiten daran, Minderjährige aus Moria herauszuholen. Das MOSAIK-Unterstützungszentrum (eine Art selbstorganisierte Volkshochschule) musste den Unterricht abbrechen, aber sie bereiten den Online-Unterricht und die Materialien für die Flüchtlinge vor.

Und wir arbeiten auch mit anderen Organisationen zusammen, um Ausrüstung und Material in das Krankenhaus von Mytilini zu bringen, um Einheimische und Flüchtlinge zu unterstützen.
Und wir versuchen, sicher zu bleiben und mit jedem in Verbindung zu bleiben, der die Regeln der physischen Distanz einhält.

Wir bleiben während der Krise und des Virusangriffs in Verbindung!!!

Danke an die GEPA, die eine große Bestellung gemacht hat! Wir haben den Workshop für einige Tage geschlossen, aber wir planen die Produktion wieder aufzunehmen.“

EMA, (Equitable Marketing Association, Baruipur, Indien)

Wenn wir die nächste Infektionsstufe erreichen, wird es entsetzlich seinSubhabrata Karmakar

Von der Handwerksorganisation EMA bezieht die GEPA ebenfalls Schals. Die Organisation fördert vor allem benachteiligte Frauen. Führungspositionen liegen ebenfalls oft in Frauenhand. Auch bei EMA ist die Situation sehr ernst — Subhabrata Karmakar, Mitglied der Geschäftsführung:

„Wir sind sehr besorgt über das, was jetzt kommen wird. Die Regierung gibt ihr Bestes, um uns vor diesem Virus zu schützen. Sie hat eine Ausgangssperre bist zum 14. April verhängt (mehrfach verlängert, aktuell bis 31. Mai). Jeder Bürger befindet sich also in Selbstisolierung. Nur so können wir uns vor dem Virus schützen. Indien ist ja ein sehr bevölkerungsreiches Land. Wenn wir die nächste Infektionsstufe erreichen, wird die Situation entsetzlich sein, da unsere (mangelnde) Infrastruktur nicht leistungsfähig genug ist, um die extrem dichte Bevölkerung zu schützen und zu heilen.

Gemäß der Anweisung der indischen Regierung ist EMA bis zum 14. April geschlossen. Daher wird sich die Lieferung der bereits bearbeiteten Aufträge verzögern.

Allmächtiger Gott, alles wird gut werden, wir werden diese erbärmliche Situation so schnell wie möglich überwinden und wieder in das normale Leben zurückkehren.

Wir zählen auf eure Mitarbeit.“

Ergänzung 28.05: Zusätzlich zur Corona-Krise wurde unser Handelspartner EMA in West-Bengalen noch durch den Zyklon Amphan stark betroffen. Ihr Gebäude (Werkstätten und Büro) wurde stark beschädigt – die meisten Fenster gingen zu Bruch, die Räume wurden teilweise verwüstet und einige Wassertanks wurden zerstört. 

Corr The Jute Works (Bangladesch)

Die Armee patrouilliert auf den Straßen.Bertha Gity Baroi

In Bangladesch breitet sich das Virus gerade erst aus. Wegen der Pandemie hat unser langjähriger Partner „Corr The Juteworks“ gerade geschlossen. (Von Corr the Jute Works stammte übrigens die legendäre „Jute statt Plastik“-Tasche; heute beziehen wir von dort Jute-Körbe): Geschäftsführerin Bertha Gity Baroi: 

„Offiziell sind vier Personen gestorben, inoffiziell ist die Zahl viel höher; 49 Personen sind infiziert. Die Teilnahme unserer Bürger an Massenveranstaltungen war sicher ein großer Fehler. Die Regierung hat einen zehntägigen Urlaub vom 26. März bis 4. April angeordnet (inzwischen verlängert bis 31. Mai), um die Übertragung des Virus zu verhindern. Nur die Notdienste (Supermärkte, Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser) bleiben offen. Die Armee patrouilliert auf den Straßen. Die öffentlichen Verkehrsmittel haben ihren Dienst eingestellt. Einige Gebiete im Land sind abgeriegelt.“

Sasha (Indien)

Wir arbeiten soweit wie möglich von zu Hause aus. Wir müssen dies sehr ernst nehmen.Tamal Mukherjee

Von Sasha in Indien bezieht die GEPA Teppiche. In Indien kommen zur Corona-Krise noch die Auswirkungen des Zyklons Amphan hinzu.

Das Büro und der Laden von Sasha in Kolkata wurden durch den Zyklon zwar kaum beschädigt, aber die Häuser einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie von Handwerkerinnen und Handwerkern wurden zerstört. Die meisten konnten zumindest ihre Vorräte und Habseligkeiten in Sicherheit bringen. „Einige Produzenten haben auch anderen bei der Ernte geholfen, um zusätzlich etwas zu verdienen. Aber da die Felder jetzt überschwemmt sind, fällt diese Einnahme weg“, berichtet Roopa Metha, die Geschäftsführerin von Sasha.

Tamal Mukherjee (Marketing Manager) berichtet in Bezug auf Corona von einer totalen Ausgangssperre bis zum 31. März (mehrfach verlängert, aktuell bis 31. Mai):

„Während dieser Zeit darf niemand von uns das Haus verlassen, es sei denn, es ist dringend erforderlich. Missachtung dieser Anordnung verfolgt die Regierung strafrechtlich. Wir, die Sasha-Mitarbeiter*innen, arbeiten so weit wie möglich von zu Hause aus. Ich stehe wie üblich per E-Mail und Telefon zur Verfügung. Jedoch werden alle Muster, die Produktion und der Versand davon betroffen sein. Wenn sich nach dem 31. März alles wieder normalisiert, rechnen wir bei allen unseren Zeitplänen immer noch mit einer Verzögerung von 10-15 Tagen. Wenn die Sperre oder die Maßnahmen des Social Distancing weiter gelten, müssen wir die Situation nochmals überprüfen.

Bis jetzt sind wir dankbar, dass wir keine Nachrichten über eine Infektion bei Sasha oder einer der Produzentengemeinschaften gemeldet haben, aber wir und die Menschen in den Dörfern müssen dies sehr ernst nehmen und treffen äußerste Vorsichtsmaßnahmen. Das kann in einem so bevölkerungsreichen Land schwierig sein.“

ACP (Association of Craft Producers, Nepal)

Unser Büro und Geschäft sind geschlossen - hoffen wir, dass dies bald vorbei ist.Srishti Bajracharya

Die Nichtregierungsorganisation ACP, von der wir unter anderem kleine Baumwolltäschchen beziehen, kann ebenfalls nur noch eingeschränkt arbeiten, weil die Regierung alle Dienstleistungen untersagt hat. Notwendige Dienste (Banken, Krankenhäuser, Grundversorgung) sind davon ausgenommen. Srishti Bajracharya, Ansprechpartnerin für Marketing:

„Unser Büro und unser Einzelhandelsgeschäft sind bis auf weiteres geschlossen. Ich arbeite von zuhause aus und bin weiterhin erreichbar, aber alle anderen Geschäftstätigkeiten liegen auf Eis. Hoffen wir, dass dies bald vorbei ist und wir alle zu unserem normalen Leben zurückkehren können!“ (Beschränkungen verlängert bis 14. Juni)

Allpa (Peru)

Die gesamte Bevölkerung muss zu Hause bleiben.Yadira Salas

Von unserem langjährigen Handwerkspartner Allpa (Peru) für Silberschmuck (Ringe, Halsketten, Ohrstecker) erreichte uns diese Nachricht – Yadira Salas, Koordinatorin für Export:
„Als starke Maßnahme zur Eindämmung der Infektionen hat unsere Regierung ein Notstandsgesetz erlassen, das die gesamte Bevölkerung bis auf wenige Ausnahmen zum Verbleiben zu Hause zwingt. Wir halten dies für eine notwendige Einschränkung und hoffen, dass das Virus sich nicht weiter ausbreitet. Für uns heißt es: soziale Isolation bis Ende März. (mehrfach verlängert, bis 24. Mai)
 
Dies wird unsere regulären Exportvorgänge beeinträchtigen, da wir die für Mitte März/Anfang April geplanten Lieferungen mit einigen von Ihnen nicht einhalten können. Wir bitten Sie um Verständnis für die Verzögerungen, die wir bei diesen Lieferungen haben werden. Produktion, Qualitätskontrolle, Verpackung und Versand liegen vorerst auf Eis. Danach werden wir unser Bestes tun, um unsere Waren so schnell wie möglich an Sie zu versenden. In der Zwischenzeit werden viele Mitglieder unseres Teams von zu Hause aus arbeiten und versuchen, die Kommunikation mit unseren Kunden, Herstellern und Mitarbeitern so reibungslos wie möglich zu gestalten.“

Craft Link (Vietnam)

Wir hoffen, dass ihr weiterhin bei uns bestellt.Tran Tuyet Lan

Bei unserem Partner Craft Link hat sich die Situation seit der letzten Nachricht im März verändert. Die Nichtregierungsorganisation Craft Link hat sich auf den Vertrieb von Handwerksartikeln spezialisiert, die von ethnischen Minderheiten, in traditionellen Kunsthandwerkerdörfern sowie von Menschen mit Behinderung gefertigt werden. Die Organisation arbeitet eng mit dem Völkerkundemuseum in Hanoi zusammen und engagiert sich sehr für den Erhalt traditioneller Techniken. Für die GEPA produziert Craft Link Seidenschals.

Tran Tuyet Lan, die Geschäftsführerin von Craft Link, berichtet von der aktuellen Situation (April):

„Allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Handwerkerinnen und Handwerkern geht es bis jetzt gut, aber es treten auch bei uns mehr und mehr Fälle von Infektionen auf. Wir hoffen, dass durch die Einschränkung im Luftverkehr und den Ausgangssperren die Verbreitung kontrolliert werden kann. Zurzeit arbeiten alle von zu Hause aus, um das Risiko zu minimieren. Auch in Hanoi herrscht seit dem 1. April eine Ausgangssperre, vermutlich bis zum Ende des Monates. Wir mussten alles unsere Läden in der Stadt schließen, so dass wir in einer schwierigen Lage sind. Wir hoffen, dass ihr weiterhin Waren von uns bestellt. Denn wenn unseren Handwerkerinnen und Handwerkern Aufträge erhalten, haben sie auch ein Einkommen. Wir denken, dass wir in den nächsten Monaten wieder wie gewohnt Produkte verschicken können, denn die meisten Produkte werden in kleinen Privathäusern und kleinen Werkstätten hergestellt und nicht in Fabriken.“ 

(Seit Mitte April wird die Ausgangssperre schrittweise gelockert.)

 

Stimmen unserer Lebensmittelpartner

Green Net (Thailand)

In Thailand ist alles soweit okay für uns - Vorsichtsmaßnahmen sind ein Muss.Vitoon Panyakul

Bei der thailändischen Partner-Kooperative „Green Net“ für Bioreis sieht man die Pandemie noch relativ gelassen. Geschäftsführer Vitoon Panyakul:

„Ich denke, in Thailand ist alles soweit okay für uns. Vorsichtsmaßnahmen sind für uns in den letzten Wochen ein Muss, beispielsweise das Tragen von Masken in der Menschenmenge oder Quarantäne für Rückkehrer aus Hoch-Risiko-Gebieten in Übersee. Fitness-Trainings, öffentliche Veranstaltungen und große Sitzungen werden abgesagt. So bleibt mehr Zeit für die Büroarbeit. Wir stellen gerade unsere eigenen Masken aus Bio-Baumwolle her, da die Einweg-Masken jetzt knapp werden.
Ich denke, alles ist derzeit mehr oder weniger unter Kontrolle.“

ATPI (Philippinen)

Auch Altertrade wird mit voller Wucht mit der Pandemie konfrontiert.Ella Joan Macatangay

Zunächst war hauptsächlich die philippinische Hauptstadt Manila betroffen, doch inzwischen wurden die Verbote auch auf die Insel Negros ausgeweitet. Bauernfamilien, die u.a. ihr Zuckerrohr an ATPI verkaufen, können sich zum Teil selbst ernähren und werden von ATPI im Anbau von weiteren Grundnahrungsmitteln beraten. Eine der Mitgliedskooperativen verteilte zudem Säcke mit Reis und getrocknetem Fisch an ihre Mitglieder.

Die ATPI-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind zum Teil im Homeoffice oder konnten Urlaub nehmen, um zu Hause bleiben zu können. An alle wurde bereits 50 Prozent ihres 13. Monatsgehaltes von ATPI ausgezahlt sowie eine Einmalzahlung von 5.000 Pesos (ca. 98 US-Dollar), die ATPI später von der Regierung rückerstattet bekommen soll.   

Ella Joan M. Macatangay, ATPI Manager Consumer Communication:
„Wir erledigen jetzt unser Tagesgeschäft und erleben viele Herausforderungen, sowohl in persönlicher als auch beruflicher Hinsicht. Auf den Philippinen wurden Mitte März zunächst die Gemeinden auf der Hauptinsel Luzon unter Quarantäne gestellt. Die Provinz Negros Occidental folgte am 30. März bis zum 14. April 2020. Wie andere Betriebe auf den Philippinen auch wird Altertrade mit voller Wucht mit der Pandemie konfrontiert.“      

Joahnni A. Semillano, ATPI Export Sales Coordinator:
„Zurzeit kann immer noch exportiert werden, aber wir erwarten, dass es zu Verzögerungen beim Schiffstransport kommen wird, denn die Bearbeitung im internationalen Hafen verlangsam sich. In der kommenden Osterwoche (7. – 14. April) arbeiten wir bei ATPI nicht. Sollten die Quarantäne-Beschränkungen wieder aufgehoben werden, werden wir danach die Arbeit wieder aufnehmen.“ (Die Beschränkungen wurden inzwischen verlängert bis 31. Mai)

TPI (Tea Promoters India, Indien)

Ausgangssperre auf dem Höhepunkt der Tee-Ernte - die komplette Wirtschaft Darjeelings hängt davon ab.Gautam Mohan

In Indien geht zurzeit nichts, alles steht still. Gautam Mohan, der Geschäftsführer unseres Tee-Handelspartners TPI, berichtet davon, wie sich das bei ihnen auswirkt:

“Liebe Freunde, in Indien ist jetzt alles geschlossen. Alle Züge, alle anderen Transportmittel, Lagerhäuser, Fabriken, Zollbüros und Häfen, auch Güterzüge, Kurierdienste und die komplette Routine unseres Lebens sind zum Stillstand gekommen. Unter diesen Bedingungen tun wir alles Erdenkliche, um die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten. Wir arbeiten rund um die Uhr von zu Hause aus, um Sie über die Situation auf dem Laufenden zu halten, aber es kann sein, dass wir nicht in der Lage sein werden, Sie immer sofort über die aktuellen Verschiffungstermine und Ihre Lieferungen zu informieren. Wir werden unser Bestes tun, damit die Informationen fließen, aber derzeit kann es zu Verzögerungen bei den Versand Ihrer Bestellungen kommen. Wir bedauern sehr, wenn es zu Unannehmlichkeiten kommen sollte. Wir danken vielmals für Ihr Verständnis und Ihre Zusammenarbeit.“  

Aktuell schreibt Gautam Mohan noch:

„Die Ernte des Darjeeling First Flush war gerade auf ihrem Höhepunkt, als die Ausgangssperre eingeführt wurde und deshalb wird sie sich stark auf die gesamte Ernte auswirken. Die komplette Wirtschaft in der Region Darjeeling hängt von einer guten First Flush-Ernte ab. Im Teegarten Samabeong geht es soweit gut. Dort gibt es genügend Vorräte an Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen. Sicher wird auch unsere First Flush-Ernte davon betroffen sein. Wir werden uns nach Kräften bemühen, sicher zu stellen, dass das Virus nicht nach Darjeeling kommt und jeder sicher und geschützt ist.“

PREDA (Philippinen)

Den Kindern geht es gut – die PREDA-Mitarbeiter arbeiten auf eigenen Wunsch länger.Shay Cullen

Je nach Region gestaltet sich die Situation auf den Philippinen sehr unterschiedlich. Unser Partner PREDA in Olongapo kann seine Arbeit weiter fortsetzen, allerdings mit Einschränkungen. Kinder und Jugendliche, die bei PREDA sind, werden weiterhin betreut – Father Shay Cullen, Leiter PREDA:

„Bei uns in den Kinderheimen geht es allen gesundheitlich gut. Die Kinder, die hier betreut werden, verlassen zurzeit nicht das Haus, sondern telefonieren nur mit ihren Eltern und Verwandten. Und Besucher sind bei uns nicht erlaubt. Auf eigenen Wunsch arbeiten die PREDA-Mitarbeiter zurzeit länger und bleiben entsprechend auch länger zu Hause, um nicht so oft unterwegs sein zu müssen und das Risiko einer Infektion zu verringern. Wir machen uns große Sorgen um die Kinder, die zurzeit in Gefängnissen sind. Leider werden von staatlichen Stellen zurzeit keine Kinder freigelassen und uns zur Therapie übergeben, obwohl wir die Möglichkeit einer 14-tägigen Quarantäne für diese Kinder bei uns in den Häusern hätten.“

Auch der Verarbeiter der getrockneten Mangos von PREDA auf der Insel Cebu kann bis jetzt noch ohne Einschränkungen arbeiten – Debbie Uy, Pro Foods, Verarbeiter der Mangos:

„Wir sind dankbar, dass unsere Arbeiter und Angestellten bis jetzt noch arbeiten können, denn so haben sie Geld, um ihre Familien auch in diesen Zeiten der Krise zu unterhalten. Unsere Mitarbeiter bekommen zudem ein Mittag- und Abendessen, manche wohnen auch hier. Für die, die nach Hause müssen, mieten wir Busse, mit denen sie nach Hause gebracht werden – im Bus mit dem vorgeschriebenen Abstand. Als Lebensmittel-Hersteller und Exporteur können wir noch weiter arbeiten und dafür sind wir dankbar.“ 

PFTC (Philippinen)

Wir haben Lebensmittel und Desinfektions-Sets verteilt und Gesichtsmasken hergestellt.Ruth Fe Salditos

Unser Partner PFTC auf der Insel Panay hat sich einer Allianz von 19 Organisationen angeschlossen, die sich der Bekämpfung der COVID 19-Erkrankung annimmt. Die Hauptstadt Iloilo ist stärker von der Erkrankung betroffen als andere Regionen des Landes. Die Allianz sammelt Spenden, um diejenigen zu unterstützen, die am stärksten durch die strikte Ausgangssperre und Quarantäne betroffen sind. Ruth Fe Salditos, Vorstandsmitglied:

„Seit unserer Gründung am 14. März haben wir ca. 17.000 Flyer über diese Erkrankung verteilt. Wir haben Lebensmittelpakete mit Reis, getrocknetem Fisch und Lebensmittel-Dosen verteilt, denn viele haben ihre Job verloren. Wir haben 110 besonders bedürftige Kinder mit Nudelsuppe und Bananen versorgt und Sets mit Alkohol zur Desinfektion sowie Seife verteilt. Und wir haben Gesichtsmasken hergestellt. Weitere Maßnahmen sind geplant.“    

Wer die Allianz direkt unterstützen möchte, findet hier die Bankverbindung:

Save Our Lives, SOS! Panay and Guimaras Inc.
Savings Account number:  0311-0311-151-201
SECURITY BANK
Cor. Quezon - Ledesma Streets, Iloilo City
5000 Philippines

Engagiertes Mitglied bei PFTC ermordet

Nachricht von Ruth Fe Salditos am 30.04.2020:


"Jory Porquia, der früher bei PFTC gearbeitet hat, wurde heute früh vom Militär in seiner Wohnung umgebracht. Bevor dies passiert ist, hat er aktiv an dem Programm der „Fair Trade Foundation Panay“  für die hungrigen Kinder während der Corona-Ausgangssperre teilgenommen. Als einer, der ganz weit vorne stand, hat er – wie andere auch, die dabei waren – bei dieser Aktion Übergriffe von uniformierten Staatsbediensten erlebt, die Menschen davon abhalten wollten, die von ihnen verteilten Lebensmittelpakete anzunehmen. Jory Porquia war seit vielen Jahren aktiv und er war sehr beliebt bei den Menschen. Nachdem er bei PFTC gearbeitet hatte, hat er wie so viele die Philippinen verlassen, um in anderen Ländern wie Singapur, Hongkong und China zu arbeiten. Aber er ist vor einigen Jahren zurückgekommen und hat sich auch hier weiter für Migrantinnen und Migranten engagiert (auf den Philippinen "Overseas filipino workers" genannt) – bis jetzt."

Als am 1. Mai 2020 Menschen für Jory Porquia Blumen und Kerzen zum Ort des Verbrechens bringen wollten, wurden 42 von ihnen vom Militär verhaftet. Nur dank der Zahlung einer Kaution für jeden einzelnen sind sie jetzt wieder auf freiem Fuß."

Stand Ende 03/2020 - aktualisiert 26.05.2020

WEITERE INFORMATIONEN

Alle Infos rund um die aktuelle Situation finden Sie auf
www.gepa.de/corona

Stimmen unserer Kaffeepartner aus Lateinamerika und Afrika zur Corona-Krise
haben wir hier zusammengestellt

#fairsorgung - Unterstützen Sie auch jetzt den Fairen Handel und Ihren Weltladen!
www.aktion-fairsorgung.de

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Corona-Krise

Unterstützung schnell & unbürokratisch

Die GEPA setzt ihren Handelspartnerfonds 2020 gezielt für Corona-Initiativen ein.

 | Foto: Manjeen

Corona-Update

Situation unserer Handelspartner

Dass Fairer Handel gerade jetzt eine wichtige Rolle spielt, zeigt der Überblick über die Lage bei verschiedenen Partnern.

 | Foto: TARA

COVID-19

Corona: Auch jetzt sind wir für Sie da

Was wir tun, um die Ausbreitung zu verlangsamen und wie wir im Fairen Handel gemeinsam die Krise überstehen.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company