Liebe Interessierte an Kultur und Kirche,
es gibt einen Comic des Karikaturisten Perscheid, da laufen zwei Männer die Straße entlang und sehen ein bisschen Schnee vom Himmel fallen. „Das ist Schnee!“, ruft der eine. „Von wegen Klimaerwärmung! Hö hö“, ruft der andere. Ein komischer, lebensnaher Dialog. Er ist den Gesprächen abgelauscht, die wir alle schon im Büro oder mit Nachbarn im Treppenhaus geführt haben. Kaum ist der Winter da und hat die Straßen einmal richtig durchgeweißt, meldet sich irgendein Spaßvogel mit dem Kommentar zu Wort: Na, so weit sei es ja wohl doch noch nicht mit dem Klimawandel! Und dann wird kurz verlegen gelacht.
Tatsächlich ist das Gegenteil richtig: Rekord-Schneefall spricht nicht gegen die globale Erwärmung, sondern dafür. Das hat der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf diese Woche sehr griffig in einem Social-Media-Post erklärt. Denn: Wenn die Meere besonders warm sind, verdunstet mehr. Und wenn es dann draußen unter null Grad hat, fällt mehr Schnee. Der Deutsche Wetterdienst war deshalb auch gar nicht überrascht vom üppigen Schneefall dieser Tage, nein, er hat ihn vorhergesagt.
Perscheids Comic, Rahmstorfs Social-Media-Posts – begreiflich wird Wissenschaft da, wo sie in einer kulturellen Form vermittelt wird, die Menschen erreicht. Welche Geschichten sollten wir uns in welchen Medien über den Klimawandel erzählen, um ihn besser zu verstehen und nicht zu verdrängen? Auch in unserer Stiftung denken wir darüber nach und probieren Formate aus. So wie neulich die als Taschenlampen-Expedition konzipierte Konfi-Night zur Biodiversität im Senckenberg Museum. Weitere Projekte, die wir fördern, und einige Geschenktipps für Weihnachten finden Sie in diesem Newsletter.
Ihre Silvia Meier
Geschäftsführerin EKHN Stiftung
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Gemeinsam gegen Judenhass
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Nach dem Terror der Hamas in Israel sorgen sich auch Jüdinnen und Juden in Frankfurt um ihr Leben – ausgerechnet in dem Jahr, da sich die Novemberpogrome der Nazis zum 85. Mal gejährt haben. Die städtischen Kulturverantwortlichen wollen diesen Zustand nicht hinnehmen. Sie rufen zu einem Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft auf: Am 10. Dezember werden ab 18 Uhr Tausende Kerzen am nördlichen Mainufer leuchten. Alle sind eingeladen, sich an der Lichterkette zwischen Eisernem Steg und
Ignatz-Bubis-Brücke zu beteiligen. Kommen Sie zahlreich!
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Neue Gesichter im Stiftungskuratorium
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Das Kuratorium der EKHN Stiftung repräsentiert die Ausrichtung der Stiftung, kontrolliert die Finanzen und entscheidet über Förderanträge. Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Herbst vier neue Mitglieder berufen konnten, die sich mit ihrer Expertise in unsere Arbeit einbringen werden: die Rechtsanwältin Dr. Gesine von der Groeben, den Rentenfondsmanager Christian Kopf, die Neurologie-Fachärztin Dr. Franziska Reinhuber und die Konzertmeisterin Prof. Susanne Stoodt. Auf unserem Instagram-Kanal werden wir die vier in den nächsten Wochen genauer vorstellen, hier und heute schon einmal herzlich willkommen! Ein großes Dankeschön für die gute Zusammenarbeit sagen wir auch Dr. Matthias Alexander, Dr. Alexander Klar, Christoph Pütthoff und Verena von Tresckow-Bronke, die unser
Kuratorium turnusgemäß verlassen haben.
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Sie fragen – wir antworten
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Die EKHN Stiftung nimmt Förderanträge für Kulturprojekte aller Art entgegen. An zwei Terminen im Jahr (Frühjahr und Herbst) wird darüber entschieden. Wie läuft das Verfahren ab? Wie viel Vorlauf ist notwendig? Und was soll ich in meinen Förderantrag überhaupt reinschreiben? Solche Fragen sind ein Fall für die Stiftungssprechstunde, die wir Ihnen als Zoom-Session online anbieten. Sie fragen, was Sie auf dem Herzen haben, und bekommen direkt eine Antwort von uns. Das spart Zeit und sorgt gleich für den persönlichen Draht. Der nächste Termin ist am 24. Januar von 17 bis 18 Uhr. Wenn Sie teilnehmen möchten, bitten wir um kurze Anmeldung an info@ekhn-stiftung.de.
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Noch mal zurück zum Schnee: Wetterphänomene sind auch für Kinder faszinierend. Es ist nur gar nicht so leicht, sie ihnen verständlich zu erklären. Dieses Buch schafft es: Es beschreibt die Entstehung von Blitz und Donner, Schnee und Hagel, Tornados und Hurrikans in anschaulichen Geschichten, findet einleuchtende Beispiele für den Unterschied zwischen Wetter und Klima und verrät, warum am Nordpol keine Palmen wachsen. Das Ganze in einer kindgerechten Sprache und mit kunstvollen Illustrationen von Klaus Ensikat. Ein fesselnder Wissensband für kleine und große (Vor-)Leser.
Stefan Rahmstorf, „Die Kinder-Uni. Wolken, Wind & Wetter“, Impian, 240 Seiten, 14,95 Euro, ISBN 978-3-96269-161-5
Bild: Impian
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Daumenlutschen trotz Verbot – schnipp, schnapp, ist der Finger ab. Essen verweigern – selber schuld, dann holt dich eben der Tod. Heimlich mit dem Feuer gespielt? – Pech gehabt, nur ein roter Schuh hat überlebt. All diese ungehorsamen Kinder, die trödeln, träumen, trotzen und Verbote übertreten – sie alle ereilt im „Struwwelpeter“ ein schreckliches Ende. Die britische Popgruppe Tiger Lillies hat aus dem berüchtigten Kinderbuch von 1845 eine Junk-Oper für Erwachsene gemacht, die stilistisch in der Tradition der Musik von Brecht und Weill steht. Schwarze Pädagogik trifft schwarzen Humor.
„Struwwelpeter (Shockheaded Peter)“ von den Tiger Lillies, Julian Crouch und Phelim McDermott, im Staatstheater Darmstadt, nächste Vorstellungen am 9. Dezember und 11. Februar, Karten für 13 bis 40 Euro online erhältlich
Foto: Sinah Osner
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Wenn es eines gibt, woran es im Podcast „Alles gesagt?“ nicht fehlt, dann ist es Zeit. Die beiden Journalisten Christoph Amend und Jochen Wegner führen mit ihren Gästen so lange Interviews, bis diese das Gespräch aus Erschöpfung beenden. Das ist psychologisch interessant, oft unterhaltsam, nur manchmal langatmig, vor allem aber aufschlussreich in Bezug auf viele Themen, die hier endlich einmal im Detail erörtert werden. Die besten Zitate aus dem Podcast und kluge oder überraschende Worte von Thea Dorn, Maxim Biller, Joachim Gauck, Melanie Brinkmann, Sascha Lobo und anderen gibt es jetzt gesammelt in einem Kalender für 2024.
„Alles gesagt?“, Tagesabreißkalender mit mehr als 300 Podcast-Zitaten, Die Zeit, 16,99 Euro, ISBN 978-3-8400-3249-3
Bild: Die Zeit
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Kürzlich stand sie noch auf der Kippe, jetzt ist sie durch die Weiterfinanzierung der verantwortlichen Pfarrstelle gesichert: Die Kulturarbeit in der Darmstädter Stadtkirche kann weitergehen. Auch künftig soll es hier Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Gespräche und Predigtreihen mit Prominenten geben. Für die Frühjahrskonzerte der beliebten „Live!Jazz“-Reihe sind bereits Karten erhältlich, darunter auch die „JazzKart“, ein wunderbares Geschenk für Musikfans.
„JazzKart“, Sammelticket für alle Termine der Konzertreihe „Live!Jazz“ von Februar bis Mai, 120 Euro, ermäßigt 60 Euro, zzgl. Vorverkaufsgebühr, erhältlich auf ztix.de
Foto: Jörg Steinmetz
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Projekte, die wir fördern
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Begehbare Weihnachtskrippe
Schulprojekt an der Evangelischen Grundschule Weiten-Gesäß, Dorfstraße 36, 64720 Michelstadt
Kammermusik
mit dem Trio Delyria in der Konzertreihe der Evangelischen Studierendengemeinde Frankfurt,
7. Dezember, 19 Uhr, Kirche am Campus Bockenheim, Jügelstraße 1, 60325 Frankfurt
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„Von der Klassik bis zur Spätromantik“
mit Ostap Shpik (Violine) und Alexander Smolyarov (Klavier) in der Konzertreihe der Evangelischen Studierendengemeinde Frankfurt,
14. Dezember, 19 Uhr, Kirche am Campus Bockenheim, Jügelstraße 1, 60325 Frankfurt
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„Kennst du das Land …“
Ausstellungsbesuch und Gespräch in der Reihe „Kunst und Religion“,
14. Dezember, 19.30 Uhr, Städel Museum, Dürerstraße 2, 60596 Frankfurt
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„Lockvogel“
Ausstellungsbesuch und Gespräch in der Reihe „Kunst und Religion“,
26. Dezember, 15 Uhr, Städel Museum, Dürerstraße 2, 60596 Frankfurt
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